Von Mangas inspirierte Illustrationen, mit Aquarellfarben und Markern kreiert.
Illustratorin Gigi Chong arbeitet mit einer interessanten Technik: Sie kombiniert Aquarellfarben mit Markern. Ihre Arbeiten sind ganz klar beeinflusst durch Anime und Mangas, in denen die Charaktere in wunderschönen und farbenprächtigen Kombinationen mit einem weichen Umriss hervorgehoben werden. Lerne hier, wie du ihre Technik anwenden kannst und probiere neue Wege, kreatives Werkzeug zu nutzen und neues Leben in deine eigene Kreativität zu bringen.
Kombiniere Aquarellfarben mit Markern
Mein Name ist Gigi Chong. Ich bin Vollzeitstudentin und Hobby-Illustratorin, aber umgekehrt fände ich es auch toll! Ich arbeite in erster Linie mit Aquarellfarben in Kombination mit Markern. Ich erschaffe Illustrationen, die durch Mangas inspiriert sind. Aber ich zeichne auch kurze Comics.
Wo bekommst du deine Inspirationen, Gigi?
Ich liebe Animes und Mangas seit meiner Kindheit. Das hat wahrscheinlich meinen gegenwärtigen Zeichenstil unbewusst beeinflusst. Während der letzten Jahre kam meine Inspiration aus der Natur und vor allen Dingen durch andere Künstler, denen ich in den sozialen Medien folge. Es motiviert mich ungemein, wenn ich anderen erfolgreichen Künstlern zusehe, deshalb laufen bei mir im Studio Vlogs, Podcasts und Videos im Hintergrund, wenn ich zeichne.
Wie sieht dein Arbeitsprozess aus?
Ich fange immer mit einer kleinen Skizze an, und ich meine wirklich klein. Meistens ist es nur eine Daumennagel-Skizze. Während ich skizziere, versuche ich möglichst nicht über Details nachzudenken, denn das könnte meinen Flow blockierten. Stattdessen versuche ich, ein Gesamtbild zu erzeugen und ebenso die Emotionen, die ich vermitteln möchte. Ich mag bei kleinen Skizzen, dass man das ganze Bild sehr viel klarer erkennt. Es ist, als würdest du ein Gemälde betrachten, das an einer Wand hängt, die zehn Meter von dir entfernt ist – du bekommst einen Überblick über die Komposition.
Wenn ich mit der Skizze fertig bin, zeichne ich sie nochmals in einem größeren Format auf normalem Kopierpapier. Dann kopiere ich die Skizze auf ein kaltgepresstes Aquarellpapier (hohe Textur) von Canson mithilfe eines Lichttisches. Ich verwende den Lichttisch von Daylight Wafer, den er ist sowohl einfach als auch durchdacht, denn man kann das Licht auf verschiedene Art und Weise einstellen!
Danach befestige ich die Ecken des Papiers auf einer festen Grundlage, sodass das Papier glatt bleibt, auch wenn ich die Aquarellfarben von Winsor & Newton auftrage. Meistens trage ich mit dem Pinsel zunächst nur Wasser auf, dann trage ich die Farben auf. Weil das Papier schon nass ist, vermischen sich die Farben ganz natürlich auf dem Papier, und die Übergänge zwischen den verschiedenen Farben werden weicher. Die Aquarellfarben bilden eine erste Schicht, die alle weißen Flächen auf dem Papier abdeckt. Danach kommt der spaßige Teil: Marker! Ich verwende Copic Scetch Marker, weil ich die breite Palette an Farben und die weichen Pinselspitzen liebe.
Wenn ich mit Copic-Markern arbeite, überlege ich, welche Farben sich gut mit anderen mischen. Beim Schattieren achte ich darauf, nicht die dunklere Version von der Farbe zu verwenden, die ich gerade aufgetragen habe. Stattdessen wähle ich einen dunkleren Farbton in einer anderen Farbe. Wenn ich zum Beispiel oranges Haar schattieren möchte, nehme ich dafür eine lila Farbe, statt eines dunklen Orange.
Wenn du mit alkohol-basierten Markern arbeitest und einen weichen Übergang zwischen den Farben erreichen möchtest, finde ich es leichter, eng verwandte Farben zu verwenden, wie Gelb und Orange. Möchtest du einen Übergang zwischen Farben, die nicht nahe zueinander stehen, wie Blau und Orange, kannst du versuchen, zwischen sie noch eine andere Farbe zu setzen, die ein bisschen wie beide – Blau und Orange – wirkt, wie beispielsweise Purpur. Es ist auch einfacher, Farben zu mischen, bevor sie komplett getrocknet sind. Präzise gesagt: Du musst schnell arbeiten.
Vom Hobby zum Beruf
Mein Hobby in einen Beruf zu verwandeln – das versuche ich aktuell, während ich noch studiere. Ich konzentriere mich am meisten darauf, meine Social-Media-Präsenz besser zu machen, indem ich eine Online-Community aufbaue, vor allem über Instagram und YouTube. Das bedeutet, dass ich Videos davon mache, wie ich male und diese ebenso wie Illustrationen und Comics, die ich jede Woche zeichne, teile. Ich bin auch fest davon überzeugt, proaktiv zu sein. Für mich bedeutet das, an Conventions teilzunehmen (das kann sehr lustig sein, zur gleichen Zeit aber auch ein bisschen gruselig), meine eigenen Projekte aufzuziehen und beständig an einem Netzwerk in der Welt der Illustrationen zu arbeiten. Ob diese Methoden erfolgreich sind oder nicht, das wird die Zukunft entscheiden!
Gigi Chong@gigichong_art